BAHN4.00 enthält viiiel... Neues, Verbesserungen und Erweiterungen. Und das soll erstmal verinnerlicht sein, um das Bauen zur eigenen
Zufriedenheit handhaben zu können.
Hier versuche ich einen Eindruck zu vermitteln, wie nah man jetzt an der geografischen Realität bleiben kann.
Der Gleismittenabstand wurde halbiert; betrug der Abstand von Gleismitte zu Gleismitte bei zwei senkrechten Gleisen bis zur 3.86 noch
15,625 Meter, so sind es jetzt nur noch 7,8125 Meter. Anders erklärt: Wo bis zur 3.86 ein Element eingebaut wurde, finden nun bis zu
vier Elemente Platz, da die Elemente auf ein Viertel ihrer bisherigen Größe verkleinert wurden. Das bedeutet, ein Netz wird nach dem
Laden erstmal in dieses neue Format konvertiert. Vereinfacht ausgedrückt: Der Mittelpunkt eines Fahrwegs (und somit das gesamte Netz)
wird um 8 Pixel nach links und um 4 Pixel nach unten verschoben, der Anschluss zum weiterführenden Fahrweg durch ein gerades
Fahrwegelement hergestellt.
Abbildung Fahrweg
Dadurch kann nun vieles wesentlich komprimierter, platzsparender gebaut werden. Was aber bedeutet es für die nutzerdefinierten
Fahrwege? Nun, die Funktionsfähigkeit der Simulation ist weiterhin gegeben, aber sie passen nicht mehr in das Erscheinungsbild
des Netzes und sollten daher bei passender Gelegenheit "umgebaut" werden.
Ich möchte euch hier die neuen Elemente der 22,5°-Fahrwege vorstellen und die Tastenfolgen beschreiben, mit denen sie schnell in das
Statusfenster eingeblendet werden können. Auch gibt es für diese Geometrie eine Besonderheit: Einige Gleiskonstellationen müssen aus
zwei zueinander gehörenden Elementen erstellt werden; diese bezeichne ich als Elementepaare.
BAHN hält für jedes gerade Fahrwegelement 2 Tunneleinfahrten mit Rampen parat – insgesamt 24.
Tunneleinfahrten, Schaltkontakte und Depots sind die Elemente, die weiterhin eine Zusatzgrafik erhalten. Die Grafik der Tunneleinfahrten
ist einheitlich für alle ein schwarz-gelber Balken, der die Position eines Geländers andeutet.
Als Elementepaar beschreibe ich zwei Elemente, die zusammen eingebaut werden müssen –
sie sind nur als Kombination sinnvoll und zu klassifizieren als Funktionselement und als Folgeelement.
(362+363) / (364+365) / (368+371) / (373+374)
Bei diesen vier Paaren ist jedes Bauteil beides: Sowohl Funktionselement als auch Folgeelement für seinen Partner.
BAHN erleichtert den Einbau von Elementepaaren enorm:
Unmittelbar nach dem Einbau des Funktionsteils wird das Folgeelement hinzugefügt, wenn die entsprechende Koordinate frei ist.
Mit einem kleinen Trick erspart ihr euch die Suche nach dem Folgeelement bei den Paaren, die ihr von der stumpf befahrenen Seite
her einbaut: Überspringt die Position des Folgeelements, setzt den Cursor an die Koordinate des Funktionselements und baut es ein.
Die Bahnsteige sind nicht mehr fest den Fahrwegen zugeordnet, sondern generell als separate Landschaftselemente vorhanden.
Ihre gerade Bauform ist sowohl als normale kurze Variante vorhanden als auch für den Einbau in Kombination mit anderen Elementen
wie Haltestellenmasten oder Bahnsteigdächern als überlappende Variante. Ebenfalls neu sind die Abschlusselemente mit rechtem
Winkel zur Bahnsteigkante.
Die Bemaßung der Winkel für die Kurven nimmt die Horizontale als Basis mit 0°. Somit gibt es folgende Kurven:
0° auf 22,5°
22,5° auf 45°
0° auf 45°
45° auf 67,5°
67,5° auf 90°
45° auf 90°
Weiter gibt es 16 Elemente, die einen Bahnsteig zur Stumpfseite einer Weiche hin verlängern.
Bei der Konvertierung der Fahrwege wird ein bisheriges Element durch ein gleichartiges und ein gerades Element ersetzt; dadurch
bleiben die Gleisabstände in ihrer bisherigen Form erhalten und die Simulation funktionsfähig.
Nun ist folgende Situation denkbar
Ein Zug ist so positioniert, dass er sowohl vorn als auch hinten auf einem Taktpunkt steht und bündig mit beiden abschließt. Vor dem
Taktpunkt an der Zugspitze ist ein Rangierpunkt eingebaut, der den Zug bei der Abfahrt wenden lässt. Der rückwärtige Taktpunkt ist
praktisch zur Gänze befahren; ein Eintrag, dass er für diesen Zug nicht gültig ist, ist daher nicht erforderlich. Jetzt passiert folgendes:
Bis zur Version 3.86
Der Zug wendet bei der Abfahrt sofort und beachtet den rückwärtigen Taktpunkt nicht (oberer Teil der Grafik).
Ab Version 4.00 konvertiert
Der Zug befährt das gerade Element bis zum Rangierpunkt, wendet und erreicht nun den rückwärtigen Taktpunkt (unterer Teil der Grafik).
Der Taktpunkt ist für den Zug gültig, und er hält an. Irgendwann wird BAHN eine Zugblockade oder eine ausgefallene Abfahrt melden.
Auch erfordert das Befahren des zusätzlichen Elements Zeit, und wenn die Zeiteinträge für diesen Zug in den Funktionssymbolen extrem
knapp bemessen sind, dann könnte auch das zu einer Meldung vom Dispatcher führen.
Abhilfe ist nur durch manuellen Umbau möglich:
Entweder durch Verlegen des Rangierpunktes direkt vor den Taktpunkt oder durch Verschieben der beiden Taktpunkte um eine
Position zum Rangierpunkt hin.
Funktionssymbole gibt es nicht mehr –bis auf Weichenund Tunneleinfahrten; Rampen sind jetzt Landschaftssymbole-
alle Fahrwege werden als einfache Elemente eingebaut.
Durch Doppelklick auf einen Fahrweg öffnet sich ein Auswahlfenster, in dem eine der Funktionen ausgewählt und dann wie gewohnt mit
Parametern versorgt werden kann. Oder eine bereits aktivierte Funktion kann gelöscht und bei Bedarf sofort durch eine andere ersetzt werden.
Signale und Grafiken der Funktionen waren bisher Bestandteil der Fahrwege. Diese feste Zuordnung ist aufgehoben, die Grafiken
können frei im Netz positioniert oder auch weggelassen werden. Das bedeutet: Eine Funktion, die einem Fahrweg zugewiesen wird,
bleibt erstmal unsichtbar - die Option "Signal/Zeichen ist unsichtbar" gibt es nicht mehr. Und nun kann man sich entscheiden, ob
man bspw. eine Rangiertafel neben einen Rangierpunkt setzt oder nicht.
Einfach und praktisch, das Prozedere, aber wie lässt sich so ein „unsichtbares“ Element leicht auffinden? Dazu gibt es im Anzeigemenü
das Item Anzeigeeinstellungen. In diesem Auswahlfenster lassen sich unter der Rubrik „Objekte im Streckennetz darstellen“ die
entsprechenden Positionen aktivieren, und die Funktion wird beim Fahrwegelement durch einen Buchstaben bzw. durch den Namen markiert.
Wohl viele von euch haben in den letzten Jahren etliche Grafikdateien mit anderen BAHN-Freunden ausgetauscht oder von z.B.
Jürgen Richters Archiv runtergeladen. Nicht immer war es dann möglich, artverwandte Grafiken nacheinander zu installieren, und
darunter leidet dann die Übersicht.
BAHN ermöglicht jetzt auf einfache Weise, die Liste der installierten Grafikdateien neu anzuordnen und dabei die Kodierung bereits
eingebauter Elemente entsprechend anzupassen.
Die Aufgabe: Verschieben eines Landschaftsarchives von Dateinummer 65 auf Dateinummer 32.
Mit den Elementen der neuen Geometrie können wir Fahrwege in acht weitere Richtungen bauen:
NNO, ONO, OSO, SSO, SSW, WSW, WNW und NNW.
Soll jetzt ein Logpunkt eingebaut werden, dann erwarten wir daher eine Auswahl aus 16 möglichen Fahrtrichtungen.
Doch was ist das? Es sind insgesamt 24! Richtungen (siehe auch Kapitel Tunneleinfahrten).
------------------- Die Diagonalen ------------------
Die Strecke von links oben nach rechts unten liegt bei der 45°-Diagonalen auf einem Element,
bei der „flachen“ und bei der „steilen“ Diagonale hingegen auf zwei Elementen: Von links oben zur Mitte
und von der Mitte nach rechts unten. Und das bedeutet: Wir sehen zwar immer nur eine diagonale Strecke,
BAHN-intern aber wird diese als zwei Fahrtrichtungen verwaltet.
Eigentlich braucht uns das nicht zu kümmern, denn BAHN erkennt die Fahrtrichtungen und setzt die
korrespondierenden Häkchen automatisch. Aber es soll hier auch darauf hingewiesen werden: Bei der
Erstellung eigener Fahrwege mit dem internen Grafikeditor werden alle 24 Fahrtrichtungen zur Auswahl benötigt.
Die Eingabezeile für die Gültigkeit
Logpunkte haben jetzt eine Eingabezeile erhalten, mit der sich die Gültigkeit auf bekannte Art genau definieren lässt:
Für einen bestimmten Zeitraum oder ein Intervall, für eine Linie oder auch für einzelne Fahrzeuge.
Diese Erweiterung verringert die Datenflut bei Bedarf erheblich, gerade wenn man mehrere Logpunkte gesetzt hat
und die Simulation über mehrere Tage laufen lässt; die Logdatei wird so viel übersichtlicher und eine Auswertung
bei der Fehlersuche wesentlich einfacher:
Hat man die Fahrplanzeiten einer Linie spaltenweise in einer Tabelle und öffnet die Logdatei, die nur Einträge dieser
Linie auch an Haltestellen enthält, die von mehreren Linien bedient werden, ebenfalls in einer Tabelle, dann kann
man die beiden Zeitenspalten mittels Copy&Paste nebeneinander setzen und die Zeiten sofort überprüfen, ohne
erst die anderen Linien herausfiltern zu müssen. GREAT!!!
Bei der Umsetzung des großen Vorbilds setze ich immer einzelne Elemente in korrekte Relation zu ihrer geografischen Lage.
Jeweils eines dieser Elemente habe ich in den folgenden Grafiken durch einen grünen Kreis markiert. Der rote Kreis zeigt
einen signifikanten Punkt, den ich mit der bisherigen Gleisgeometrie nur annähernd genau setzen konnte.
Bei der Überblendung zur BAHN 4.00 zeigt ein zweiter grüner Kreis die Position, wo der rote Kreis eigentlich sein muss.
Auch lässt die gesamte Streckenführung erahnen, dass ein BAHN-Layout jetzt einen wesentlich höheren Wiedererkennungswert
zur Realität erhält.
Hannover Hbf und das Weichenvorfeld
ÜSTRA-Betriebshof Leinhausen und ehemaliges Ausbesserungswerk
Übersicht über die enthaltenen Fahrweg-Elemente
Tabelle 1: Systematik
Tabelle 2